Ein ruhiges Dorf

Emma hatte mit Lucas Reaktion schon gerechnet. Dass er sauer werden würde, weil James Emma gegenüber handgreiflich wurde, war klar. Es lag in Luca´s Natur, allergisch auf sowas zu reagieren. Zuminest bei Emma hatte er das immer schon getan. "Ich denke, er bereut es selber schon ziemlich." sagte Emma, um Luca eventuell zu beschwichtigen. SIe wusste, dass James es mehr als nur bereute. Aber rückgängig machen, konnte er es nicht. Als Luca sagte, er würde die Einladung, hier unterzukommen annehmen, freute Emma sich riesig. Nicht nur, weil sie nicht alleine bleiben wollte, sondern eigentlich, weil sie nun Luca um sich haben würde, und das nicht nur für eine Stunde.
Vielleicht würde von jetzt an alles anders werden. Emma grinste breit. "Das ist ja so cool!" sagte sie, und war plötzlich total aufgeweckt. "Wir können Fernsehabende machen, und uns was gutes Kochen und, ach wir können einfach alles machen." sagte sie glücklich und zum ersten Mal seit Ewigkeiten fühlte sie sich wieder lebendig.

"Das wäre ja wohl das mindeste dass er es bereut" brummelte er und leerte sein Glas. James dieser Hund.. dann jedoch lächelte er. Fernsehabende. Das hörte sich so schön normal an. "Klasse das wäre echt super" Sie so glücklich zu sehen tat auch ihm gut. "Wie in alten Zeiten" Das hörte sich ja schon beinahe so an als wären sie beide steinalt..

Ob es vielleicht nur Zufall war, dass sich die Beiden nun wiedergetroffen hatten, oder aber Schicksal? Es könnte Beides sein. Damals stand ihnen immer irgendwas im Weg. Irgendwas war immer. Aber nun? Waren sie beide frei?
Emma merkte, wie ihr Herz schneller schlug, wenn sie Luca ansah. Nach all den Jahren, war also dieses Gefühl nicht verflogen. Sie musste nur daran erinnert werden. "Und... ähm..." Emma stockte kurz. Dann sah sie ihn wieder an, lächelte und holte erneut Luft. "Hast du ne Freundin? Oder sogar ne Frau? Kinder?" fragte sie und dachte noch daran, dass sie damals geplant hatte, direkt zu heiraten nachdem sie ihren Abschluss hatte. Aber dieser Plan war ja nicht wirklich umsetzbar gewesen.

Luca hörte wie ihr Herz schneller schlug und lächelte ebenfalld. Was für ein schönes Geräusch.. "ob ich ne Freundin hab?" Er schmunzelte und goss sich Whiskey nach. "Nein ich hab keine Freundin. Oder Kinder. " er schüttelte den Kopf. "Wenn ich ehrlich bin hab ich auch nicht wirklich nach sowas gesucht seit.. naja seit unserem Gespräch damals " er lächelte sanft.

Das Gespräch damals... Emma erinnerte sich. Sie haben sich immer verpasst. Entweder hatte er eine Freundin, oder sie hatte einen Freund. Den Schritt zu wagen, sich dann von demjenigen oder derjenigen zu trennen, hatte niemals einer von ihnen gewagt. Schließlich hatten sie sich über die ganzen Jahre nicht wirklich selbst eingestanden, dass sie mehr als nur Freundschaft füreinander empfanden. Ob es für Luca nun immernoch so war? Emma legte den Kopf überlegend schief. Er hatte keine Freundin, das war genau die Antwort, die Emma hören wollte. Wieder machte ihr Herz einen Hüpfer. "Wir haben ziemlich viel Zeit verschenkt damals." sagte Emma lächelnd. Wie ihr Leben wohl heute aussehen würde, wären sie damals zusammengekommen? Wäre Emma nun mit Luca auf der Flucht? Oder hätte Luca gar nicht erst flüchten müssen? Das sind Fragen, die Emma wohl in niemals beantwortet bekommen würde...

"Ja.. da hast du recht." Er fuhr sich durch das zottige Haar und grinste sie verschmitzt an. Jetzt wo man als Erwachsener drüber nachdachte war es wirklich Verschwendung gewesen damals. Sie hätten sich so viel Kraft und Zeit sparen können zu der Zeit . Mittlerweile wusste er selber ganz genau dass er schon immer in Emma verknallt gewesen war. Der Abend an dem sie mit anderen heimlich auf dem Gelände getrunken hatten kam ihm in den Sinn und er grinste breiter

Auch Emma dachte an damals ,an den ersten Abend wo sie und Luca sich gesehen hatten. Nun musste sie lachen. "Oh Gott." sagte sie und strich sich eine ihrer braunen Strähnen hinters Ohr. "Damals, als du mich das erste Mal gesehen hast, musst du gedacht haben, ich wäre nich mehr ganz richtig." sagte sie und nahm einen Schluck von dem Whiskey. Sie hatte an dem Abend ebenfalls Whiskey getrunken, und das nicht gerade wenig. Müa und Lyra mussten sie zusammen hoch zum Schloss tragen. Emma hatte damals Kummer, wegen James, und wenn sie genau nachdachte, zog sich dieser Kummer, wegen idesem Typen, wie ein roter Faden durch ihr Leben. Vielleicht war damit nun endlich schluss.
"Damals konnte ich eben nichts vertragen." sagte Emma nun noch, und erhob ihr Glas. "Das sieht heute anders aus."

"Hey das denke ichbimmer noch..ich meine überleg doch mal was für nen typen du dir ins Haus geholt hast. " er lachte und füllte sich nach."auf das Erwachsesein! Legaler Stoff und ein harter Magen!" Er hob sein Glas. "Der Abend war einfach nur legendär..oder unser Hancok Abend. .. weisst du noch? "

Emma lachte erneut. "Wie sollte ich den Abend vergessen. Die Bude sah aus wie sau, und wir waren voll wie die Nacht." erinnerte sich die junge Erwachsene. Das waren noch die unbeschwerlichen, alten Zeiten. Da mussten beide noch keine Angst vor irgendwas haben. Als Luca meinte, sie solle mal überlegen, was für einen Typen sie sich ins Haus geholt hatte, sah Emma ihn an. "Ich weiß genau, wen ich mir ins Haus geholt hab." sagte sie dann und nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas. Sie wusste, dass Luca richtig ausrasten konnte, und wusste auch, dass er in dem Fall keine wirkliche Kontrolle mehr über sich und sen Handeln hatte. Aber sie war sich auch so sicher, dass er ihr niemals irgendwas tun würde, nichtmal als Wolf. Das Vertrauen was sie zu ihm hatte, war einfach nur riesig.
Damals, nachdem James gestorben war, tauchte auch Luca unter. Dann kam Vince in Emmas Leben, mit dem sie eigentlich nur zusammen war, um nicht alleine zu sein. Eine Handlung, die so gar nicht zu der Hufflepuff passte. "Und, hast du noch was mit Vince zutun?" fragte sie Luca, und sah ihn abwartend an. Damals waren sie gute Freunde, ob das noch immer so war?

"Ohja... " er lachte auf. Sie hatten sich schon oft zusammen volllaufen lassen. "Das sollten wir eigendlich wiederholen meinst du nicht?" Fragte er sie und zwinkerte tatsächlich. "Also ich meine..der alten Zeiten willen. " nein er würde Emma niemals etwss antuen dessen war er sich sicher. Er trank noch einen Schluck und lächelte sie an. "Mit Vince habe ich ewig nicht mehr geredet.. ich meine er hat sich nicht bei mir gemeldet...seit Jahren nicht mehr. "

Das war wohl auch kein Wunder, Vince und Luca waren Freunde gewesen, und dann kam Stress auf, als Vince und Emma zusammen kamen. Irgendwie verstand EMma, dass Luca keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Sie hätte es wohl genauso gemacht. "Das können wir jetzt jeden Abend wiederholen." sagte sie. "Ich hab noch keine Arbeit oder sowas. Deswegen hab ich sowieso jeden Tag frei." Emma schenkte sich Whiskey ein, und mit einem Schwung ihres Zauberstabes erschien eine Schüssel mit Eiswürfeln auf dem Tisch. Die hatten noch gefehlt. Eigentlich hatte sie für heute gar nichts mehr geplant. Emma hätte sich vielleicht was zu essen gezaubert, und sich auf der Couch in eine Decke eingewickelt um sich einen Film anzugucken. Aber das was sie jetzt machten, war um einiges besser, nicht zuletzt, weil sie nun endlich Luca wieder bei sich hatte. Nun fühlte sie sich wieder ganz, als ob sie jetzt erst wieder komplett war. "Tu mir nur einen Gefallen." sagte Emma. "Verschwinde nicht einfach so. Wenn du weg musst, dann sag mir bescheid." Emma erinnerte sich nämlich nur zu gut daran, wie James damals einfach so verschwunden war, ohne ein Wort zu sagen. Das brachte sie nicht noch einmal.

"Mach dir keine Sorgen ich verschwinde nicht dinfach so. Und wenn dann würde ich dich mitnehmen. Weil ich glaube dass du hier alleine nicht sicher bist. Immerhin ist der Wald ziemlich nah und.. naja." Er zuckte mit den Schultern. "Ich könntd dich niemals alleine lassen" er packte ein paar Eiswürfel in sein Glas und schüttete sich nach. "Mensch wenn du jeden Tag frei hast passt das ja"

Er glaubte, dass sie hier alleine nicht sicher war? "Was meinst du damit?" fragte sie ihn leicht verunsichert. Was wäre also, wenn er gar nicht gekommen wäre? Wäre sie dann in Gefahr gewesen? Aber wenn ja, wovor denn? Dass er sie niemals alleine lassen könnte, machte Emma glücklich. Irgendwie war das alles so vertraut, viel vertrauter, als es mit James jemals war, und das, obwohl sie so lange zusammen waren. Mit Luca war Emma nicht zusammen, nichtmal für einen Tag. Und doch war dieses Band zwischen ihnen.

"Hier bist du wie auf einem Silbertablet. Ganz alleine, ein Wald in der Nähe. Meinesgleichen oder Todesser könnten dich hier sofort aufspüren. " er schüttelte den Kopf. "Hast du krine Sicherheitsvorkehrungen getroffen? Alarmanlagen? Türschlösser?" Ja manchmal machte er sich ein wenig zu viele Sorgen aber bei Emma war es begründet. Sie schaffte es immer wieder sich in Gefahren zu bringen. Auch er spürte dieses Band zwischen ihnen. Ja warscheinlich war es sogar Liebe

"D-deinesgleichen?" fragte EMma und sah Luca an. Sie hatte sich immer eingeredet, dass er ein guter Mensch war, dass er nur Menschen umbrachte, die es verdient hatten, Menschen, die selber Mörder ware. Luca übte eine Art Selbstjustiz aus. Emma weigerte sich zu glauben, dass er einfach so irgendwen töten würde, jemanden wie sie, ganz unschuldig. Als Luca dann fragte, ob sie keinerlei Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte, lief sie schon wieder leicht rot an. Natürlich hatte sie das nicht getan. Was für eine Frage. Im Nachhinein könnte sie sich allerdings selbst nen Arschtritt geben, dass sie so unvorsichtig war. Schließlich wohnte sie hier ganz alleine, und sowas sprach sich auch schnell herum."Naja, ich kann mich shcon irgendwie verteidigen." sagte sie dann noch. Dass Luca ihr das nicht zutraute, wusste Emma mehr als sicher, aber dennoch würde sie niemals eines dieser Mädchen werden, die sich nicht mal versuchten zur wehr zu setzen.

"Ja...naja" er leerte sein Glas und kaute verlegen auf einem Eiswürfel rum."du weisst schon.." er verzog das Gesicht und knurrte übertrieben. Er hasste das W-Wort. "Wir mögen Bäume." Er musste lachen. Ja es war morbide aber hey. Er gehörte nunmal zum Fellclub. "Echt du kannst dich verteidigen? " er stand mit einem Mal hinter ihr und zwickte sie vorsichtig am Hals. "Schon vorbei" brummte er an ihren Ohr und grinste

Ja, er mochte Bäume. Das wusste Emma nur zu gut. Dass Luca ein Wolf war, hatte sie damals ziemlich schockiert, dass Luca auch James zu so einem Wesen gemacht hatte, machte sie früher unglaublich wütend. Aber diese Wut konnte nichtmal wirklich lange anhalten, denn Emma konnte Luca nie lange böse sein, selbst dann nicht, wenn es damals um ihren eigenen Freund ging. James konnte niemals verstehen, wieso Luca und Emma so zusammenhielten, und was sie verband. Aber er hatte wohl schon immer die Konkurrenz in Luca gesehen, vielleicht sogar noch bevor Emma selbst es merkte.
"Ich weiß noch, als wir im Wald waren, und ich Schiss vor dir hatte. Du hast heute noch die Narbe vom Stock." sagte EMma, und noch immer tat ihr die ganze Aktion leid.
Als Luca dann auf einmal hinter ihr stand, und sie in den Hals zwickte, nur um ihr zu beweisen, dass sie sich vielleicht doch nicht so gut verteidigen konnte, wie sie dachte, bekam Emma für einen kurzen Moment Gänsehaut.
"Das war unfair." grinste sie und drehte sich zu ihm um. Wieder legte sie ihren Kopf gegen seine Brust.
"Es ist schön, dass du da bist. " sagte sie leise.

"Ja stimmt.." er schmunzelte und runzelte die Stirn, was die Narbe verzog die sich in einer feinen Linir von der Nasenwurzel quer bis zur Wange zog. "Im Nachhinein ist es echt witzig" grinsend strich er durch ihr braunes Haar."klar wars unfair.. Fairheit oder Sportlichkeit gibt es nicht bei jedem..." er schmunzelte und nickte. "Ja..echt das tut richtig gut weisst du." Er ertappte sich dabei wie er ihren Duft erschnupperte. Sie roch so wunderbar..

Im Gegensatz zu Emma, fand Luca diese Geschichte scheinbar witzig. Vielleicht war sie das auch, abgesehen von Luca´s Narbe, die wohl immer wieder daran erinnern würde. Dass er ihr die Sache nicht übel nahm, war verwunderlich. Aber das war eben Luca. Er konnte zu allen ein Arsch sein, aber zu Emma war er immer so, wie sie ihn auch kennengelernt hatte. Seine Hand fuhr sanft durch Emmas langes Haar, wieder schlug ihr Herz wie verrückt.
Es gab keine Fairheit, wenn es darum ging, jemanden zu überfallen. Da hatte der Wolf wohl recht. Aber wenn Emma an Filius zurückdachte, dann dachte sie auch daran, wie oft sie sich vor ihm hatte verteidigen müssen, und doch saß sie nun hier, und lebte.
Ob Filius noch lebte? Emma musste zugeben, dass der ehemalige Slytherin der Einzige war, vor dem sie immernoch Angst hatte. Angst, dass er sie aufspüren würde, um sich für alles zu Rächen, oder sie letzendlich doch noch umzubringen.
Ob Luca noch was mit ihm zutun hatte? Früher war es doch so, oder nicht?
Die Wärme, die Luca ausstrahlte, tat so gut. Seine ganze Nähe war gut. Er machte, dass Emma sich sicher fühlte.
Sicher, in den Armen eines Mörders...Diese Welt war verrückt...
Dieser Moment war so schön, dass Emma ihn am liebsten eingefroren hätte. Aber es bestand auch eine gewisse Spannung zwischen ihnen. Was würde als nächstes passieren, was wollte er, was passierte? Emma war immernoch sehr unsicher. Sie hatten sich so lange nicht mehr gesehen. Andererseits machte die Zeit nichts, in der sie getrennt waren, wie man gerade sah...
"Hmm." machte Emma nur, und hob den Kopf noch immer nicht von seiner Brust. Was sollte sie sagen? Sie wollte den Moment nicht zerstören.

Ja auch mit Filius hatte Luva noch rine ganze Hühnerfarm zu ruofen. Noch ein Drecksack dem fie Levitten gelesen gehörten. Auch er hatte ein oaar gemeinsame Geschichten mit diesem Verrückten, unter anderem die Sache mit den Silberdrähten nahm Luca ihm mehr als übel denn erst jetzt, ein oaar Jahre danach, verblassten die zahlreichen hellen Schlieren auf seiner Haut die von dessen Folter herrührten.
Er vergrub mehr unterbewusst denn bewusst sein Gesicht in Emmas Haaren und schloss die Augen.
"Hm?"

Emma hätte ewig so verweilen können. Dieser Moment kam so plötzlich, und er war so perfekt. Luca vergrub sen Gesicht, in Emmas Haaren, und sie legte die Arme um ihn, nur um ihn festzuhalten.
Jedoch war sie nicht mehr so unbeschwerlich und sorglos wie früher. Sie konnte sich nicht einfach fallen lassen. Viel zu groß war die Angst, erneut verletzt zu werden. Emma kniff ihre Augen zusammen. Sie schien ein hoffnungsloser Fall zu sein...
Auch wenn sie sich mehr als wohl mit Luca fühlte, würde dennoch eine Barriere zwischen ihnen sein, jedenfalls im Moment noch. Ob es sich ändern würde mit der Zeit? Konnte man lernen, wieder zu vertrauen? Emma hoffte es von Herzen.
"Ich hab dich so vermisst." flüsterte sie, und wusste, egal wie leise sie war, dass er sie trotzdem verstehen würde.

Auch er genoss diesen Momrnt, ihren Geruxh, das leise Pochen ihres Herzens in seinen Ohren. Sie war so ein wundervoller Mensch, niemand hätte ihm si viel verziehen wie sie es getan hatte. Er lächelte, fasziniert von der Leichtigkeit dieses Augenblickes. "Und du glaubst nicht wie sehr ich dich vermisst hab. Genaugenommen warst nur du der Grund wieso ich in der Anstalt nicht komplett verrückt geworden bin" gab er zu und strichvüber ihren schmalen Rücken

Sie, der Grund wieso er nicht durchgedreht ist? Anstalt? Damit musste er Askaban meinen. Emma wusste, dass er dort war. Allerdings hatten sie sich danach noch nicht wiedergesehen. Damals war die Angst, dass er den Kuss des Dementors bekommen würde, so riesengroß, dass das Mädchen eine ganze Zeit lang keine Zeitung mehr angepackt hatte. Sie wollte nicht so eine Schlagzeile lesen müssen. "Wie lange warst du dort? Wie kam es überhaupt, dass du rausgekommen bist?"
Emma hatte einmal die Anwesenheit eines Dementors gespürt, und das wollte sie niemals wieder erleben müssen. Luca hatte die Anwesenheit von hunderten dieser Viecher mitlerebt. Wieso er nicht zerbrochen ist, weiß der Himmel.
Auch wenn es nicht das war, was Emma nun wollte, löste sie sich ein wenig aus der innigen Umarmung, nur damit sie ihn ansehen konnte.
"Was machen sie mit dir, wenn sie dich finden?" das wars doch, was sie sich fragen mussten. Sie mussten sich auf alles vorbereiten, und wenn er nun bei ihr blieb, dann musste sie auch wissen, was unter Umständen auf sie zukommen könnte.

"Hm..ich weiss es nicht hundertprozentig aber es wird ein knappes Jahr gewesen sein denke ich.. ich habe alles versucht aber es dauert eine Zeit bis man sich an dieses...dieses Gefühl gewöhnt hat "er atmete tief durch. "An die Gedanken und Erinnerungen die sie einem aufzwingen. Dann aber ksm mir die letzte Idee. Und der Plan funktionierte. Sie können keine Tiere spüren. Also bin ich durch die Stäbe geschlüpft und raus.." er zuckte mit den Schultern. "Wenn sie mich finden? Ich weiss nicht was sie mir antuen könnten was schlimmer ist als die Sachen die Filius mir angetan hat, ausser wenn sie dir etwas antun" er verzog das Gesicht. Das wäre die schlimmste Qual..

Luca war also ausgebrochen als Wolf. Ein Glück dass er diese Fähigkeiten hatte, sonst wäre er wahrscheinlich elendig zu Grunde gegangen in diesem Wahnsinnigenknast. Er sagte, dass nichts, was man ihm antun konnte, schlimmer wäre als das, was Filius ihm angetan hatte. Emma sah Luca fragend an. Was hatte Filius ihm nur alles angetan? Wieso musste dieser Typ eigentlich jeden quälen, den er nicht mochte?
Ein warmes Gefühl breitete sich in Emma aus, als Luca sagte, dass das schlimmste für ihn wäre, wenn jemand ihr was antun würde. Vielleicht weiß er ja dann genau, wie sie sich all die Jahre über gefühlt hatte, in denen sie nicht wusste ob er überhaupt noch leben würde...
"Lebt Filius noch?" fragte Emma leise, denn nur bei dem Gedanken an ihn, lief es ihr eiskalt den Rücken runter.